21.10.2006 Birštonas
Nach dem das Wetter hier in Kaunas wieder ein bisschen milder ist und auch die Sonne scheint, packte mich am Samstag meine Wanderlust und ich entschloss mich, nach Birštonas zu fahren. Birštonas ist eigentlich nur ein kleines Kaff, das mal als Kurort berühmt war und am Nemunas-Fluss liegt. Aufmerksam auf diesen Ort machten mich einige Zeilen im „Kaunas inyourpocket“-Guide. Der verantwortliche Redakteur (besitzt einen Flickr-Account unter dem Pseudonym „Kritta“) hat einen (für mich) ziemlich witzigen Schreibstil, deshalb erlaube ich mir, einen Auszug aus dem Guide zu zitieren:
„It’s really very quiet and cosy. But that doesn’t mean there’s nothing to do. There’s just not much to do. You can walk around for a bit, which is agreeable. You can promenade along the path by the river, which is beautiful at any time of the year. You can sit on any of the nice little benches, then get up and walk some more. (…) Walk around for a bit. Then go for a stroll. You get the idea.”
Kein Wunder lief mir bei diesen Zeilen das Wasser im Munde zusammen! Die Tatsache, dass alle halbe Stunde ein Bus nach Birštonas fährt machte das Ganze noch attraktiver. Voller Tatendrang brach ich auf zum Bus-Zentralhof in Kaunas auf. Wie schon in der IX. Fort-Episode geschildert ist es jedoch zum Teil schwierig, an Informationen heran zu kommen.
Aufrecht und mutig betrat ich die Schalterhalle und wollte auf litauisch ein Studenten-Billet nach Birštonas kaufen. Die mehr oder weniger unfreundliche Dame am Schalter verstand mich, ich jedoch nicht ihre Antwort. Da hilft auch ein Crashkurs in litauisch nichts. Das einzige Wort das ich herausfiltern konnte war „Autobusas“. Ich bedankte mich und dachte, Birštonas sei noch an das ÖV-Netz von Kaunas angeschlossen und ich bräuchte kein Überlandbus-Ticket zu kaufen. Ich kramte meine Transport-Schema-Übersicht von Kaunas hervor und suchte eine entsprechende Busverbindung, natürlich ohne Erfolg. Zusammen mit der Karte ging ich zurück zur griesgrämigen Schalter-Frau und fragte nach der Bus-Nummer Richtung Birštonas. Diesmal machte sie von ihrer Körpersprache Gebrauch und verwarf lauthals die Hände und deutete an, ich solle mich an die Information wenden. Die freundlichere Dame am Informations-Schalter konnte immerhin so gut Englisch um mir zu erklären, dass ich das Billet direkt beim Fahrer lösen müsse. Für was braucht es dann einen Ticket-Schalter?
Nächstes Problem: Wie finde ich denn richtigen Bus? Die Informations-Frau wusste keinen Rat (Kernkompetenz: Unwissenheit), Informationsübersichten oder Ähnliches scheinen in Litauen verpönt zu sein. Mir blieb nichts anderes übrig als alle Bus-Terminals zu Fuss abzuklappern, um den richtigen Bus zu kriegen. „Terminal“ ist vielleicht nicht ein gerade das richtige Wort, vergilbte Tafeln mit handgeschriebenen Zielorten und Abfahrtszeiten umschreibt das Ganze passender. Nach 24 Tafeln fand ich dann meinen Bus.
In Birštonas angekommen stattete ich dem Touristenbüro ein Besuch ab und staunte nicht schlecht, als ich ausser der gewünschten Landkarte auch noch eine 100-seitige (!) Hochglanz-Broschüre dazu erhielt. Das nenne ich Dienst am Kunden!
Ich wanderte ein bisschen am Nemunas entlang, meine Kamera immer schussbereit, genoss die prächtigen Herbstfarben (die ich in Kaunas leider zu wenig zu Gesicht bekomme) und erklomm einen kleinen Hügel. Das Ganze war wie ein kleiner Sonntagnachmittags-Spaziergang in der Schweiz, die fotografische Ausbeute jedoch bedeutend besser. Nachdem ich genug Natur und Stille getankt hatte ging’s zurück Richtung Kaunas.
„It’s really very quiet and cosy. But that doesn’t mean there’s nothing to do. There’s just not much to do. You can walk around for a bit, which is agreeable. You can promenade along the path by the river, which is beautiful at any time of the year. You can sit on any of the nice little benches, then get up and walk some more. (…) Walk around for a bit. Then go for a stroll. You get the idea.”
Kein Wunder lief mir bei diesen Zeilen das Wasser im Munde zusammen! Die Tatsache, dass alle halbe Stunde ein Bus nach Birštonas fährt machte das Ganze noch attraktiver. Voller Tatendrang brach ich auf zum Bus-Zentralhof in Kaunas auf. Wie schon in der IX. Fort-Episode geschildert ist es jedoch zum Teil schwierig, an Informationen heran zu kommen.
Aufrecht und mutig betrat ich die Schalterhalle und wollte auf litauisch ein Studenten-Billet nach Birštonas kaufen. Die mehr oder weniger unfreundliche Dame am Schalter verstand mich, ich jedoch nicht ihre Antwort. Da hilft auch ein Crashkurs in litauisch nichts. Das einzige Wort das ich herausfiltern konnte war „Autobusas“. Ich bedankte mich und dachte, Birštonas sei noch an das ÖV-Netz von Kaunas angeschlossen und ich bräuchte kein Überlandbus-Ticket zu kaufen. Ich kramte meine Transport-Schema-Übersicht von Kaunas hervor und suchte eine entsprechende Busverbindung, natürlich ohne Erfolg. Zusammen mit der Karte ging ich zurück zur griesgrämigen Schalter-Frau und fragte nach der Bus-Nummer Richtung Birštonas. Diesmal machte sie von ihrer Körpersprache Gebrauch und verwarf lauthals die Hände und deutete an, ich solle mich an die Information wenden. Die freundlichere Dame am Informations-Schalter konnte immerhin so gut Englisch um mir zu erklären, dass ich das Billet direkt beim Fahrer lösen müsse. Für was braucht es dann einen Ticket-Schalter?
Nächstes Problem: Wie finde ich denn richtigen Bus? Die Informations-Frau wusste keinen Rat (Kernkompetenz: Unwissenheit), Informationsübersichten oder Ähnliches scheinen in Litauen verpönt zu sein. Mir blieb nichts anderes übrig als alle Bus-Terminals zu Fuss abzuklappern, um den richtigen Bus zu kriegen. „Terminal“ ist vielleicht nicht ein gerade das richtige Wort, vergilbte Tafeln mit handgeschriebenen Zielorten und Abfahrtszeiten umschreibt das Ganze passender. Nach 24 Tafeln fand ich dann meinen Bus.
In Birštonas angekommen stattete ich dem Touristenbüro ein Besuch ab und staunte nicht schlecht, als ich ausser der gewünschten Landkarte auch noch eine 100-seitige (!) Hochglanz-Broschüre dazu erhielt. Das nenne ich Dienst am Kunden!
Ich wanderte ein bisschen am Nemunas entlang, meine Kamera immer schussbereit, genoss die prächtigen Herbstfarben (die ich in Kaunas leider zu wenig zu Gesicht bekomme) und erklomm einen kleinen Hügel. Das Ganze war wie ein kleiner Sonntagnachmittags-Spaziergang in der Schweiz, die fotografische Ausbeute jedoch bedeutend besser. Nachdem ich genug Natur und Stille getankt hatte ging’s zurück Richtung Kaunas.
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